Katholische Welt. Christlicher Judenhass

In der Kirchengeschichte finden sich Belege einer christlichen Judenfeindschaft von Anfang an. Schon in der Alten Kirche bezichtigten Christen Juden des Verrats und der Ermordung Jesu. Später war es der Reformator Martin Luther, der den Juden die Schuld am Tod Jesu zuschreibt. Es sind Narrative, die über die Jahrhunderte hinweg auch in der christlichen Kunst fortgeschrieben wurden und die durch ihre Bildsprache die Schoa im 20. Jahrhundert mit vorbereitet haben. Trauriger Höhepunkt: die sogenannten Judensau-Darstellungen, wie sie bis heute unter anderem in Regensburg, Wittenberg oder Nürnberg zu finden sind. Auch Passionsdarstellungen legen Zeugnis ab von einem über die Jahrhunderte schwelenden Judenhass. Und in vielen Kirchen finden sich Statuen von Ecclesia und Synagoga, die eine über die jüdische Synagoge triumphierende Kirche zeigen. Bis heute ist dieses Kapitel christlicher Judenfeindschaft nicht aufgearbeitet. Eine breite Diskussion über die Wirkung antijüdischer Bild- und Symbolsprache fehlt bis heute