Katholische Welt. Von Bayern nach Palästina und zurück

Die Biografie der Familie Seligmann aus Bayern zeigt die Verwundungen des 20. Jahrhunderts durch Shoa und Krieg auf besonders tragische Weise: Ludwig, der Vater des Schriftstellers Rafael Seligman, und sein Bruder Heinrich müssen 1934 ihre Heimat verlassen, die Nazis trachten ihnen nach dem Leben. Über Umwege erreichen sie Palästina, damals noch unter britischer Verwaltung. Als Migranten in einem fremden Land müssen sie nicht nur um ihre materielle Existenz kämpfen, auch die fremde Sprache und das Klima machen ihnen zu schaffen. Während die Juden in Palästina für einen eigenen Staat kämpfen und gleichzeitig viele Migranten aus Europa aufnehmen, bangen die Seligmann-Brüder um Eltern und Geschwister in der alten Heimat. Rafael Seligmann, 1947 in Israel geboren, kam in den fünfziger Jahren nach Deutschland, nachdem sein Vater Ludwig und seine Mutter Hannah beschlossen hatten, nach Deutschland zurückzukehren