Katholische Welt. Auf den Spuren des Heiligen Nikolaus

Majestätisch erhebt sich im süditalienischen Bari neben dem Hafen die Basilika des Heiligen Nikolaus. Der gleichnamige Bischof, dessen Grab die Kirche beherbergt, starb im 4. Jahrhundert in Kleinasien. Doch im Jahr 1087 wurden seine Gebeine von italienischen Mönchen auf abenteuerliche Weise geraubt und nach Bari gebracht. Heerscharen von Gläubigen aus aller Welt pilgern seither in die italienische Hafenstadt zu den Reliquien des Heiligen. Und wenn die historische, lebensgrosse Nikolaus-Statue an Festtagen mit Musik durch die Strassen getragen wird, sind Christen aller Konfessionen begeistert dabei: Orthodoxe, Katholiken und sogar Protestanten. Er gilt in Bari als «ökumenischer» Heiliger, als Brückenbauer zwischen den getrennten Konfessionen. Die Dominikaner, die 2016 das 800jährige Bestehen ihres Ordens feiern, haben daher neben der Nikolaus-Basilika ein internationales Ökumenisches Institut aufgebaut. Hier erforschen sie die uralten Legenden, die sich um den Heiligen ranken und laden Christen aller Konfessionen ein, im Sinn des Zweiten Vatikanischen Konzils Wege zur Einheit zu suchen