Katholische Welt. Vatikanische Archive

Als die deutsche Wehrmacht im Herbst 1943 Mittelitalien besetzte, begann eines der düstersten Kapitel in der römischen Geschichte: Ende September drang die SS in die grosse römische Synagoge ein. In der Nacht vom 15. auf 16. Oktober deportierten die Nazi mehr als 1’000 römische Juden in Vernichtungslager nördlich der Alpen. Kaum einer sollte zurückkehren. Doch die Katastrophe blieb in Rom bis Kriegsende die einzige ihrer Art. Denn zahllose Klöster und vatikanische Einrichtungen boten Juden und politisch Verfolgten Schutz. Sie wurden von den Faschisten nie gestürmt. Die Rolle von Papst Pius XII. bei der aussergewöhnlichen Rettungsaktion ist bis heute nicht vollständig geklärt. Denn historische Dokumente fehlen. Die Öffnung der bislang geheimen Vatikanischen Archive, in denen die finstere Zeit dokumentiert ist, soll ab 1. März 2020 Licht ins Dunkel der Geschichte bringen