Hörspiel. «True Stories» von Sophie Calle und Ulrike Haage

Die französische Fotografin und Autorin Sophie Calle ist eine Meisterin im Auflösen der Grenzen zwischen Realität und Fiktion. Es gibt kein Tabu bei ihr, das dem Spiel Einhalt gebieten würde, solange dieses nur zum Kunstwerk wird. Sophie Calle beobachtet und sammelt Daten, Spuren, Lebenslagen. Sie gibt die Ergebnisse ihrer Untersuchungen in Form tagebuchartiger Texte wieder, die oft von Fotografien unterstützt werden. Ulrike Haage setzt in ihrem Hörspiel einige der unter dem Titel «True Stories» gesammelten Erzählungen einer Art akustischen Befragung aus und nähert sich den Verfahrensweisen Calles an. Drei Protagonisten, der Performer Damian Rebgetz, die Sängerin Françoise Cactus und die Schauspielerin Birte Schnöink, interpretieren und improvisieren mit den Texten in den drei Sprachen Französisch, Deutsch und Englisch, in denen/in die Sophie Calles Texte geschrieben/übersetzt wurden. Die chronologisch aufeinanderfolgenden Kurzgeschichten – zwischen privatem Erfahrungsbericht und literarischer Miniatur – erhalten über die Improvisation eine weitere Ebene von Authentizität