Hörspiel. «Anneli» von Olga Meyer (2/4)

Das «Tösstaler Anneli» ist nach Johanna Spyris «Heidi» wohl das berühmteste Mädchen der Schweizer Jugendbuchliteratur. Das aufgeweckte, krausköpfige Anneli erlebt die Frühindustrialisierung vor rund 150 Jahren im abgelegenen Tösstal im Kanton Zürich. Anneli wächst als eines von acht Kindern Mitte des 19. Jahrhunderts in Turbenthal auf. Die Malerwerkstatt des Vaters ernährt die Familie – bescheiden zwar, aber ausreichend. Doch als der Vater viel zu früh aus dem Leben gerissen wird, müssen seine Kinder in die Spinnereifabrik arbeiten gehen, damit die Familie überleben kann. Einem aufmerksamen Lehrer verdanken wir Olga Meyers Bestseller-Roman: Als Lehrerin hatte Meyer ihren Schülern Kindheitserlebnisse ihrer Tösstaler Mutter Anna erzählt und diese Erinnerungen für den Unterricht aufgeschrieben. Ihr Kollege Robert Suter nahm ohne ihr Wissen die Blätter an sich, und 1918 brachte die Vereinigung der Schulbibliothekare der Stadt Zürich Olga Meyers erstes Jugendbuch «Anneli. Erlebnisse eines kleinen Landmädchens» für die Schulhausbibliotheken heraus