Farewell Amor

Ganze 17 Jahre hat er seine Frau Esther und die gemeinsame Tochter Sylvia nicht gesehen. Walter, der aus Angola stammt, kam seinerzeit mit einem Studentenvisum in die USA und versuchte vergeblich, seine Familie nachzuholen. Nun steht er verloren im Flughafengebäude und kann sie zum ersten Mal nach so langer Zeit wieder in die Arme schliessen. In einer Ein-Zimmer-Wohnung in New York leben ab nun drei Fremde zusammen, doch nach und nach entdecken sie, dass ihre gemeinsame Liebe zum Tanzen die Distanz des langen Getrenntseins überwinden kann.

Die tansanische Schriftstellerin Ekwa Msangi, die in den USA geboren ist und in Kenia aufwuchs, wurde für ihren Debütfilm von einer Erfahrung aus ihrer eigenen Familie inspiriert. Doch im Gegensatz zu den Filmfiguren stecken Msangis Onkel, Tante und Cousine noch immer zwischen Visumsanträgen fest.

«Ich wollte eine Geschichte erzählen, in der ein solches Wiedersehen möglich ist», erzählte die Regisseurin in einem Interview. Zudem war ihr wichtig, nicht die politischen Aspekte der Immigration in den Vordergrund zu stellen, sondern die persönlichen. Die Brücke, nicht nur zwischen den Menschen, sondern auch zwischen den Kulturen, findet sich im Film in der angolanischen Musik und den Tanzstilen, die für Ekwa Msangi «gleichzeitig auch Ausdruck der Freiheit» sind. «Farewell Amor» ist ein zärtlicher, berührender Film, der 2020 auf dem Sundance Film Festival Premiere feierte und seitdem mehrfach ausgezeichnet wurde.

Sarah Stutte, Filmjournalistin

«Farewell Amor», USA 2020, Regie: Ekwa Msangi, Besetzung: Ntare Mwine, Zainab Jah, Jayme Lawson; Verleih: IFC Films, Film-Homepage: http://www.farewellamor.movie

Zu Streamen auf http://www.mubi.com (Gratiszugang für 7 Tage)

Trailer auf Englisch: