Evangelische Perspektiven. Tod, wo ist dein Stachel?

Die Corona-Krise hat in modernen Gesellschaften eine verdrängte Urangst wachgerufen, die tief im Unterbewusstsein jedes einzelnen verankert ist: die Angst vor dem Tod. Philosophische und religiöse Denkmodelle waren von jeher bemüht, diese Furcht zu bannen. Überzeugt von der christlichen Auferstehungshoffnung konnte der Apostel Paulus vor rund 2000 Jahren fragen: «Tod, wo ist dein Stachel?» Jahrtausende alte Erfahrungen der Weltreligionen verweisen den Menschen auf seine Verankerung in einem ewigen Weltgesetz. Wer es akzeptiert, kann den Tod als «Übergang» begreifen, der zu einer «neuen Geburt» führt, zur «Seligkeit des Paradieses» oder zur befreienden Auflösung des Ichs im Göttlichen. Moderne Psychotherapeuten berichten bei der Sterbebegleitung von «Angst», die sich in «Vertrauen» wandelt und von der Ahnung, dass jedes «Ich in ein Du hineinstirbt», ja sogar in ein «umfassendes Glück». Die Sendung bringt verschiedene Vorstellungen in Austausch. Denn fest steht: Ein entspanntes Verhältnis zum Tod erhöht die Lebensqualität