Evangelische Perspektiven. Die Küche der Mönche

«Zur gegebenen Stunde werde gegeben, was zu geben ist, damit im Hause Gottes niemand traurig ist.» So hat es angeblich der heilige Benedikt einmal formuliert. Das Essen soll Körper und Seele gleichermassen stärken. Im Kloster Andechs versuchen sich die Mönche ganz im Sinne ihres Ordensgründers zu ernähren. Für sie ist bis heute das Essen mehr als nur Nahrungsmittelaufnahme: Keiner isst allein vor dem Computer oder neben der Arbeit. Gemeinsame Mahlzeiten zu festen Zeiten und in Gemeinschaft werden im Kloster grossgeschrieben. Ausserdem setzen die Mönche auf Ausgewogenheit und regionale Produkte. Massvoll, still und andächtig – im Einklang mit der Schöpfung und sich selbst? Für diese Ideale steht auch die vegane Bewegung, die aktuell grossen Zulauf hat. Im russisch-orthodoxen Kloster des Heiligen Hiob in München leben quasi nur Veganer, ohne dass sie sich so nennen. Denn die russisch-orthodoxen Mönche halten sich an jahrhundertealte klösterliche Essenregeln