Eternals

Seit Jahrtausenden leben die Eternals unter uns, ohne dass wir Menschen sie je als das wahrgenommen hätten, was sie wirklich sind: die Beschützer*innen der Menschheit. Zwar erzählen unterschiedliche Quellen aus allen Kulturen von Göttern oder gottähnlichen Wesen, die in die Geschicke der Menschheit eingreifen. Dass es sich bei den Verehrten um unsterbliche Beschützer mit klarem Auftrag handelt, hat aber niemand verstanden.

Und lange verstehen auch die Eternals nicht, dass ihr eigentlicher Auftrag ein ganz anderer ist, als gedacht. Denn der oberste Schöpfer des Universums, Arishem, spielt ein doppeltes Spiel mit den Eternals und den Menschen.

Der neueste Marvel-Film ist für religionsinteressierte Menschen eine wahre Fundgrube. Der Film verweist auf verschiedenste Schöpfungsmythen, relativiert Gut und Böse sowie die Sterblichkeit und lässt sogar das Theodizee-Problem anklingen. Natürlich kann der Film all die aufgeworfenen Fragen nicht beantworten, aber als Ausgangslage zur Diskussion ist der Film allemal eine Sichtung wert.

Visuell ist «Eternals» fast noch bombastischer als seine Superhelden-Vorgänger. Allerdings steht die detailreiche und aufwendige Bildsprache manchmal in Konkurrenz zur relativ komplizierten Geschichte. Es gibt so viel zu sehen und zu verstehen, da kommt man bisweilen kaum mit.

Ob das Thema Diversität nicht allein schon mit all den Verweis auf die verschiedenen Mythen und religiösen Traditionen ausreichend präsent ist, bleibt dahingestellt. Chloé Zhaos Cast ist so bemüht inklusiv, dass man darob fast mehr ins Grübeln gerät, als ob der Frage, wie wohl Arishem entstanden ist.

Natalie Fritz, Religionswissenschaftlerin und Redaktorin Medientipp

Filmstart 4. November 2021

«Eternals», Vereinigte Staaten 2021; Regie: Chloé Zhao Yuryev; Darstellende: Salma Hayek, Angelina Jolie, Richard Madden, Verleih: Walt Disney Company; Filmwebseite: https://disney.de/