DokThema. Kein Geld für kranke Kinder

Lange geplante Herzoperationen von Kindern werden kurzfristig verschoben; Rettungssanitäter mit jungen Notfallpatienten an Bord wissen nicht, welche Klinik sie anfahren können; Pflegekräftemangel sorgt für unterbesetzte Stationen. Dazu kommt: Das Fallpauschalen-System berücksichtigt die zeit- und kostenintensive Behandlung kranker Kinder nicht ausreichend. In der Folge geben Kliniken Teile ihrer Kinderstationen auf. An der Haunerschen Kinderklinik in München können in der Intensivstation nur acht von sechzehn Betten belegt werden. Auch in der Kinder-Intensivstation an der Medizinischen Hochschule Hannover stehen 20 Prozent der Betten leer. Der Grund: Pflegekräftemangel. Kranke Kinder müssen abgewiesen werden. Ein weiteres Problem ist das Bezahlsystem im Gesundheitswesen. Die Krankenkassen rechnen nach sogenannten «Fallpauschalen» ab. Bezahlt wird ein Durchschnittswert, in dem sowohl Diagnostik, Behandlung und Pflege enthalten ist. Doch Gespräche mit Kindern und Eltern dauern oft länger und brauchen mehr Einfühlungsvermögen