Dogman

Man würde dem zarten Marcello (Marcello Fonte) nicht zutrauen, dass er den Umgang mit Bestien gewohnt ist. Doch in seinem kleinen Salon in einem zerbröckelnden italienischen Badeort pflegt er nicht nur Schosshündchen, sondern auch die wutschnaubenden Bestien ihrer auf Machismo bedachten Besitzer. Das schlimmste Tier von allen ist allerdings Simoncino (Edoarde Pesce), ein Neandertaler von einem Kleinkriminellen, der das Quartier mit seiner tumben Gewaltbereitschaft terrorisiert. Auch Marcello kuscht vor dem Brocken, versucht sich als Underdog schadlos zu halten, indem er Simoncino mit Koks versorgt und seine Grausamkeiten erduldet. Als der Hundeliebhaber eine Haftstrafe absitzen muss, um Simoncino für einen Einbruch zu decken, hat selbst Marcellos Unterwürfigkeit ein Ende. Matteo Garrone erzählt in «Dogman» (IT 2018) eine fast intime Geschichte zweier Männer und thematisiert dabei auch Herrschaftsverhältnisse innerhalb der Gesellschaft und deren Umgang mit Gewalt und Macht