Dark Waters

Rob Bilott, aufsteigender Wirtschaftsanwalt, steht auf dem Bauernhof, auf dem er als Kind in den Ferien spielte. Überall sind kleine Hügel aufgeworfen. Es sind Gräber. Bauer Willbur Tennant hat hier sein erbärmlich verendetes Vieh vergraben – 190 Kuh-Kadaver.

«Ich vertrete die Chemie-Firmen», wehrt Rob das Mandat von Willbur ab. «Jetzt vertrittst Du mich!», stellt Willbur klar. Willbur vermutet, dass seine Tiere vergiftet wurden. Nicht nur seine Tiere sind krank. Auch in seinem Körper braut sich etwas Schlimmes zusammen. Rob Billet nimmt den Fall entgegen aller Ratschläge an. In der Folge wird er einen riesigen Umweltskandal aufdecken. Dazu braucht er einen langen Atem. Der Fall zieht sich 19 Jahre hin.

Die Firma Du Pont in West Virginia pumpte die Chemikalie PFOA in den Ohio-River und verseucht damit das Trinkwasser von Parkersburg während rund 50 Jahren – wissentlich! Tausende Menschen wurden krank, Babys kamen missgestaltet zur Welt, Tiere verendeten. «Dark Waters» zeichnet den unglaublich dreisten Justizfall nach, der vom «New York Time Magazine» im Jahr 2016 dokumentiert wurde. Rob Billet wird im Film als eine Figur gezeichnet, die über ihr Grenzen geht, im Fokus die Gerechtigkeit und Wiedergutmachung der Opfer. Selbst seine Familie und seine Gesundheit konnten ihn nicht hindern gegen den Chemie-Giganten zu kämpfen David hat es gegen Goliath nicht besser gekonnt.

Eva Meienberg, Redaktorin Medientipp

«Dark Waters», USA 2019, Regie: Todd Haynes, Besetzung; Mark Ruffalo, Anne Hathaway, Tim Robbins; Verleih: Ascot Elite, Internet: https://ascot-elite.ch/, Filmwebsite: https://ascot-elite.ch/movie/de/28/2258/Dark_Waters__Vergiftete_Wahrheit.html

Kinostart: 15. Oktober 2020