CH:Filmszene. Grauzone

Das angepasste, kinderlose Ehepaar Alfred (Giovanni Früh) und Julia (Olga Piazza) lebt in einer anonymen Wohnsiedlung am Stadtrand. In der Ehe kriselt es. Alfred hat sein Hobby, die Tonjägerei, zum Beruf gemacht. Getarnt als kaufmännischer Angestellter, ist er Abhörspezialist eines Grosskonzerns. Da bedroht eine mysteriöse Epidemie den gleichförmigen Alltag. Die Symptome: plötzlicher Drang, ins Freie zu gehen, Melancholie und Hypersensibilität. Als Alfred am Wochenende auf eine mysteriöse Bekanntmachung stösst, ist sein Interesse geweckt. Das Pirateninserat verkündet ein Gegengift gegen die Epidemie. «Tun sie etwas Freiwilliges oder sie erwachen nicht mehr.» Während die Landesregierung und die Medien versuchen, eine kollektive Psychose zu verhindern, reift in Alfred ein Entschluss: Er wird sein Schweigen brechen und «die Seite wechseln». Fredi M. Murers 1979 entstandenes, gesellschaftskritisches Werk ist ein Pulsmesser des damaligen politischen Klimas und gilt als Vorbote der bewegten 80er-Jahre