Ariodante

Salzburger Pfingstfestspiele, 2017. Heiterkeit und Optimismus kontrastieren mit Düsternis und Verzweiflung, arkadische Lust kippt in albtraumhafte Angst. Als Meister des musikalischen Kontrasts führt Georg Friedrich Händel in «Ariodante» virtuos sämtliche Varianten der Bezeugung von Liebe und Macht vor und zieht alle Register des Genres. Für Regisseur Christof Loy sind Wahrheitssuche, Geschlechterrollen und Identitäten die zentralen – auch heute aktuellen – Themen des mittelalterlichen Ritterepos. Liebliche Szenen im lichten Garten stehen neben böser Intrige, ausgeheckt in dunkler Nacht. Die Geschichte beruht auf einer Szene aus Ariosts «Orlando furioso»: Ariodante (Cecilia Bartoli) kommt mit seinem Bruder Lurcanio (Rolando Villazón) an den Hof des schottischen Königs und verliebt sich in die Königstochter Ginevra. Doch Polinesso hat auch ein Auge auf sie geworfen. Gianluca Capuano dirigiert das 2016 von Cecilia Bartoli gegründete Barock-Ensemble Les Musiciens du Prince