37°. Plattgemacht! Wenn ein Stadtteil verschwindet

Suhl-Nord, einst modernes Plattenbauviertel in Thüringen, heute geprägt von Abwanderung und Überalterung. Der Leerstand breitet sich wie ein Virus aus. Das Wohngebiet wird abgerissen. Suhl-Nord: Von 14’000 Bewohnern sind nur noch 3’650 übrig. Sanierung lohnt nicht, Platte für Platte wird nun abgerissen. Die Bewohner werden umgesiedelt. Suhl liegt etwa 70 Kilometer südlich von Erfurt. In den 1960er und 1970er Jahren wurde aus dem kleinen Städtchen eine DDR-Vorzeigestadt. Suhl wuchs auf 56’000 Einwohner an. Neue Industrien wurden angesiedelt, der Bedarf an Wohnraum nahm rasant zu. So entstanden ganze moderne Plattenbau-Viertel, auch Suhl-Nord. Doch nach der Wende begann der Wandel. Die volkseigenen Betriebe schlossen, Arbeitsplätze gingen verloren, die Jungen zogen weg. Der demografische Wandel, der in ganz Deutschland zu verzeichnen ist, macht sich hier mit voller Härte bemerkbar. In Suhl will man die Schrumpfung als Chance sehen. Doch was bedeutet das für die Bewohner, die seit Jahrzehnten in ihrer «Platte» leben?