Tableau noir

Nach seinem erfolgreichen Spielfilm «Les petites fugues» aus dem Jahre 1979 meldet sich der Schweizer Regisseur Yves Yersin mit einem Dokumentarfilm zurück. Schauplatz ist ein Weiler in einer neuenburgischen Berggegend. Kinder aller Altersstufen werden hier in einer einzigen Klasse unterrichtet. Neben den üblichen Fächern stehen Töpfern, Schlittschuhlaufen oder Theater auf dem Programm. Gilbert Hirschi, seit 40 Jahren Lehrer, lässt die Kinder aber auch natürliche Vorgänge beobachten und Ungewohntes wie eine getrocknete Feige kosten. Er weiss zu begeistern, geht auf Talente und Verunsicherung ein, lobt und tröstet. Seine sensible Art scheint sich auf den Umgang der Kinder untereinander zu übertragen.

Während eines Jahres nimmt man intensiv am Klassenalltag teil, an Freude, Enttäuschung und Anspannung. Die Kamera kommt den Kindern sehr nahe, doch wirkt das nie aufdringlich; Yersins Blick auf Kinder, Lehrer und ihr Zusammenspiel ist neugierig und offen. Um die Kinder möglichst wenig mit Technik zu beeinträchtigen, wurde mit zwei HD-Videokameras gefilmt und mit Ansteckmikrofonen die Tonspur bei jedem Kind einzeln aufgezeichnet.

Hirschis Schule verkörpert ein Ideal, ein Idyll – poetische Bildern zu jeder Jahreszeit fangen es ein. Doch es gibt Risse; man spürt, dass etwas in der Luft liegt. Das lässt Yersin dramaturgisch geschickt anklingen, und der überraschende Schluss ist umso bewegender.

Andrea Lüthi, Kulturjournalistin
andrea.luethi@medientipp.ch

«Tableau noir», Schweiz 2013, Regie: Yves Yersin; Verleih: Filmcoopi Zürich, Internet: http://www.filmcoopi.ch

Kinostart: 13. März 2014

Beim Filmfestival von Locarno 2013 wurde «Tableau noir» von der ökumenischen Jury mit einer lobenden Erwähnung bedacht. «Short Term 12», unser Film des Monats März 2014, wurde mit dem ökumenischen Preis ausgezeichnet.

3×2 Tickets zu gewinnen

Für einen Besuch von «Tableau noir» in einem Kino Ihrer Wahl verlosen wir 3×2 Eintrittskarten. Schicken Sie bis Montag, 17. März um 9:00 Uhr ein Mail mit Ihrer Postanschrift und dem Betreff «Kinotickets Tableau noir» an redaktion@medientipp.ch. Viel Glück!