The Lunchbox

Der Lunchbox-Service in Mumbai ist weltberühmt – jeden Tag schaffen die sogenannten Dabbawallas 130‘000 Lunchboxes von Privathaushalten in Büros und wieder zurück. Die Fehlerquote ist äusserst gering, doch genau darauf baut die Handlung des Films. Tag für Tag versucht Ila erfolglos, die Gefühle ihres Mannes mit aufwändigen Köstlichkeiten zurückzugewinnen. Doch dann gelangt ihre Lunchbox irrtümlicherweise zum verwitweten und kontaktscheuen Buchhalter Sajaan, der auf seine Frühpensionierung wartet. Die Lunchbox wird zum Briefkasten, denn Ila und Sajaan beginnen sich zu schreiben; über das Essen, über die Ehe und ihre Träume.

So romantisch das klingt – es entspinnt sich keine klassische Liebesgeschichte. Vielmehr wird Sajaan sanft aufgerüttelt – durch Ilas Briefe aber auch durch seinen enthusiastischen Nachfolger, der ihm anfangs auf die Nerven fällt. Sowohl Sajaan als auch Ila fassen Mut, ihr Leben in die Hand zu nehmen. Ob sie es schaffen bleibt offen, und damit tappt Regisseur Ritesh Batra nicht in die Kitschfalle. «The Lunchbox» lebt von der sinnlichen Atmosphäre beim Kochen und Essen und dem schnellen Rhythmus, in dem die Lunchboxes aus den Küchen in die Büros transportiert werden. Vor allem aber erzählt der Film vom Zwischenmenschlichen in einer überfüllten Stadt, begleitet von etwas Nostalgie und einer gewissen Resignation, doch immer mit feinem Humor.

Andrea Lüthi, Kulturjournalistin
andrea.luethi@medientipp.ch

«The Lunchbox» («Dabba»), Indien 2013, Regie: Ritesh Batra, Besetzung: Irrfan Khan, Nimrat Kaur, Nawazuddin Siddiqui; Verleih: Filmcoopi Zürich, Internet: http://www.filmcoopi.ch

Kinostart: 14. November 2013