Von heute auf morgen

Immer mehr alte Menschen wollen bis ins hohe Alter zu Hause bleiben und auch dort sterben. Standhaft wehren sie sich dagegen in ein Altersheim platziert zu werden, obwohl sie nicht mehr selbstständig leben können. Die Protagonisten des Filmes sind drei Seniorinnen und ein Senior: Da ist zum Beispiel die sture Anny Fröhlich, die immer ihr Hörgerät verlegt und die MS-kranke Monique Hofmann, die mit ihrem Behindertenmobil durch die Strassen tuckert und ein grosser Schlagerfan ist. Oder Elisabeth Willen, die von ihrem Sohn in die Ferien ins Altersheim geschickt wird. Auch Silvan Jeker ist einer von ihnen und weigert sich seit dem Tod seiner Frau standhaft seinen Fernsehtisch aufzuräumen. Er will sich auch die Haare nicht schneiden lassen, was beim Personal der Spitex jeden Tag erneut für Kopfschütteln sorgt. Alle Betagten benötigen im alltäglichen Leben Hilfe. Trotz tatkräftigen Verwandten muss in jedem Fall die Spitex hinzugezogen werden, die das Kochen, Putzen und Anziehen übernimmt.

Der Film erzählt in intimen Aufnahmen vom Alltag der Senioren, die mal mehr, mal weniger gegen die «Abschiebung» ins Altersheim kämpfen. Die Interviews mit Angehörigen und Mitarbeitern der Spitex vervollständigen das Bild aus der Sicht der Betreuenden. Mit ihrem Witz und Sarkasmus beleben die vier porträtierten Betragten die ernste Thematik des Alterns.

Cora Alder, ehemalige Praktikantin beim Medientipp
cora.alder@uzh.ch

Kinostart: 3. Oktober

«Von heute auf morgen», Schweiz 2013, Regie: Frank Matter, Dokumentarfilm mit Frank Matter, Anny Fröhlich, Monique Hofmann, Silvan Jeker und Elisabeth Willen; Verleih: Cineworx GmbH, http://www.cineworx.ch/VonHeuteAufMorgen