The Other Side of Hope (Toivon puolla tuolen)

Aki Kaurismäki erzählt zwei Geschichten der Hoffnung und bringt sie in einer Parabel zusammen. Der syrische Flüchtling Khaled ist als blinder Passagier auf einem Kohlefrachter zufällig in Helsinki angekommen. Ohne grosse Hoffnung auf die Zukunft beantragt er Asyl in Finnland, erhält aber eine Abweisung von den Behörden und taucht deshalb unter. Der Mittfünfziger Wilkström hat genug von seiner Arbeit als Handelsvertreter und übernimmt ein Restaurant. Eines Tages findet er Khaled schlafend im Hinterhof. Er besorgt ihm ein Bett und einen Job im Restaurant. Ganz selbstverständlich nimmt er den Fremden auf und gibt ihm das Nötige zum Leben. So entsteht eine Schicksalsgemeinschaft zwischen Finnland und Syrien. In wunderbaren Einstellungen, schön ausgeleuchteten Szenen und im Chic der 1950er-Jahre erzählt der finnische Kult-Regisseur von einem anderen, utopischen Ort. Dort wird Fremden und Verfolgten ganz selbstverständlich geholfen. Sie werden als Menschen behandelt und ihre Würde wird respektiert. Trotz Rassismus, Ablehnung und Gewalt gibt es hier auch zupackende Menschen, die sich der Flüchtlinge annehmen. Cooler Rock ‘n’ Roll gehört ebenso dazu wie der typisch lakonische Kaurismäki-Humor. Mit viel Herzblut zeigt «The Other Side of Hope» eine Form der Barmherzigkeit, wie sie uns in den Kirchen und Gemeinden der Schweiz sehr gut anstehen würde.

Charles Martig, Filmjournalist Katholisches Medienzentrum

«The Other Side of Hope» (Toivon tuolla puolen), Finnland 2017, Regie: Aki Kaurismäki, Besetzung: Sherwan Haji, Sakari Kuosmanen,  Kati Outinen; Verleih: Filmcoopi AG, Internet: http://www.filmcoopi.ch

Kinostart: 30. März 2017