Silence

Martin Scorsese überrascht mit seinem neusten Werk über die Jesuiten. Nach seinen Erfolgen mit «Gangs of New York» und «The Wolf of Wallstreet» erzählt er von der Christenverfolgung in Japan. Im Mittelpunkt stehen zwei junge Jesuiten, die im Japan des 17. Jahrhunderts auf der Suche nach ihrem Mentor Ferreira sind. Dabei sind sie brutaler Gewalt durch den Inquisitor Inoue Sama, der im Auftrag des Shogunats handelt, ausgesetzt. Dennoch versuchen die jungen Priester den Fischern an Japans Westküste den christlichen Glauben näher zu bringen.

Nach «The Last Temptation of Christ» ist dies der religiöseste Film des italo-amerikanischen Katholiken Scorsese. «Silence» beruht auf der literarischen Vorlage des Japaners Shusaku Endo. Die Novelle schildert die Verfolgung der Katholiken aus der Perspektive des portugiesischen Missionars Sebastian Rodrigues. Der Jesuit schreibt Briefe an seinen Provinzial und berichtet, wie katholische Konvertiten gekreuzigt, lebendig verbrannt und ertränkt werden.

Scorsese hat eine starke Verbindung zum Leiden und zum Fegefeuer: seine frühen Filme «Taxi Driver», «Raging Bull» und «Good Fellas» sind Dramen über das Leiden. So auch «Silence», in dem das Leiden für den Glauben eine grosse Rolle spielt. Mitten in der Verfolgung stellt der Film Fragen zum Glaubensakt, zur Verehrung von Bildern, zum Rückzug des Glaubens in die Innerlichkeit und zur Bedeutung der Christenverfolgung, auch in der heutigen Zeit.

Charles Martig, Filmjournalist Katholisches Medienzentrum

«Silence», USA 2016, Regie: Martin Scorsese, Besetzung: Andrew Garfield, Adam Driver, Liam Neeson; Verleih: Ascot Elite, Internet: http://www.ascot-elite.ch

Kinostart: 2. März 2017