Raving Iran

Die beiden Techno-DJs Arash und Anoosh arbeiten in der Untergrund-Szene von Teheran, organisieren illegale Partys, immer in Angst vor dem drohenden Eingriff der Moralpolizei. Sie planen unter gefährlichen Umständen einen Rave in der Wüste und versuchen illegal ein Musikalbum zu verkaufen. Als Anoosh an einer Party verhaftet wird, erlischt die Hoffnung, dass sie als DJs in Teheran arbeiten können. Eine Einladung an die Streetparade in Zürich gibt ihnen neuen Schub. Sie erhalten ein Visum für die Schweiz. Die Euphorie verfliegt jedoch schnell, als sie nach der Party feststellen, in welch schwieriger Situation sie stecken.

Kurz vor dem Rückflug in den Iran verlassen die beiden DJs in Zürich das Taxi. Hier endet der Film mit einem offenen Schluss. Doch ihre Geschichte geht weiter: Arash und Anoosh sind in der Zwischenzeit als Flüchtlinge anerkannt. Sie haben eine Bleibe in Felsberg bei Chur gefunden und werden von der Caritas Graubünden betreut. Nach schwierigen Zeiten in Asylunterkünften haben sie nun die Erlaubnis bekommen, in Zürich als DJs aufzutreten und dafür ein Honorar zu verlangen.

Für die beiden ist Techno eine Lebensphilosophie, ihr eigentlicher Lebenssinn. «Musik ist kein Hobby. Sie ist unsere Passion, unsere Chance, unsere Zukunft», sagt Anoosh. Der Film zeigt das schwierige Leben von Zwanzigjährigen zwischen zwei Kulturen, zwischen Angst vor dem Regime und euphorischem Eintauchen in die Techno-Szene.

Charles Martig, Filmjournalist Katholisches Medienzentrum

«Raving Iran», Schweiz 2016, Regie: Susanne Regina Meures, Dokumentarfilm mit Anoosh und Arash; Verleih: Frenetic Films, Website: http://www.frenetic.ch

Kinostart: 20. Oktober 2016

«Raving Iran» ist unser Film des Monats Oktober 2016 und als pdf abrufbar. Film-des-Monats-Archiv